ICH HÖR JETZT AUF ZU FOTOGRAFIEREN!!! Das ging mir in letzter Zeit tatsächlich oft durch den Kopf. Der Grund? Die künstliche Intelligenz! Mit ihrer Hilfe kann jetzt Jeder der mit Glück gerade den Auslöseknopf auf der Kamera findet tolle Fotos machen. Er versteht zwar nichts von Bildaufbau und fotografischen Gesetzmäßigkeiten - aber er ist sehr gut am Computer. Wozu braucht der das klassische Fotografieren lernen - macht doch eh alles die KI. Er knipst irgend ein mieses Foto, setzt sich zu Hause hinter den Bildschirm und sagt der KI was er will ... und schon wird aus einem unansehnlichen Knipsbildchen ein sehr gutes Foto, welches er dann als sein Meisterwerk ins Internet stellt. Aber nicht doch! Eigentlich braucht er gar keine Kamera! Er sagt der KI was er haben will und schon hat er ein schönes Bild, das er selbst nie zustande gebracht hätte. Und jetzt frage ich mich schon - wozu habe ich mir im jahrzehntelangen Training angelernt, wie man ein gutes Bild gestaltet und belichtet? Wozu harre ich stundenlang an Ort und Stelle aus und warte auf das richtige Licht, den richtigen Moment? Macht doch zu Hause die KI! Sie sorgt für den Sonnenuntergang der nie da war oder setzt ein Tier in die richtige Pose. Sie zaubert das Polarlicht über die Sanddünen der Sahara und einen Geysir auf den höchsten Gipfel der Alpen. Sie glauben die Leute fallen nicht drauf rein? Sollte man meinen, aber ich gebe die Garantie, 80% der Betrachter fallen drauf rein.
Darum ist eine entsprechende Gesetzgebung so wichtig, den sonst ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Die Europäische Union hat bereits reagiert und „Die neue Verordnung der EU zur Künstlichen Intelligenz“ erlassen. Unter anderem müss(t)en Werke die mit Hilfe der KI entstanden sind als solche gekennzeichnet werden. Aber leider gibt es da einen Hacken - nämlich die Verordnung selbst. Die muss in nationales Recht der jeweiligen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Dazu wird eine gewisse Frist eingeräumt. Wie das gemacht wird ist Großteils jedem Staat vorbehalten. Die meisten Mitglieder kommen ihre Verpflichtungen zwar nach, aber manche interpretieren gewisse Stellen der Verordnung bewusst oder unbewusst falsch oder anders und setzen sie so um wie es ihnen oder gewissen Lobbyisten passt. Darum wird vieles wieder verwässert. Hier läuft einiges falsch und zwar solange es keine „richtigen EU-Gesetze“ gibt. D.h. - der Europäische Rat diskutiert einen von den Mitgliedsländern eingebrachten Gesetzesvorschlag. Nach Beschluss beauftragt er die Europäische Kommission einen Gesetzestext auszuarbeiten und diesen dann dem Europäischen Rat und dem EU-Parlament vorzulegen. Beide müssen dann dem Text zustimmen und einen entsprechenden Beschluss fassen. Der beschlossene Gesetzestext geht jetzt wieder zurück an die Kommission mit dem Auftrag ihn in alle EU-Sprachen zu übersetzen, ihn zu verlautbaren und den Mitgliedsstaaten zu überstellen. Das ist dann ein EU-Gesetz (keine Verordnung) deren Einhaltung die Kommission zu überwachen hat. Da gibt es dann klare Richtlinien, keine Missinterpretation und keine falschen Meinungen. Weil das aber nicht so ist, muss man befürchten dass auch diese Verordnung von manchen verfälscht wird und Abweichungen an der Tagesordnung stehen.
Genau aus diesem Grunde werden viele Fotografen die jahrelang ihrem Hobby oder Beruf nachgehen frustriert sein, wenn sie Bilder betrachten, die sie selbst nicht zustande gebracht hätten - nicht weil ihnen das Können fehlt - sondern weil sie nicht die entsprechenden Möglichkeiten hatten. Ohne eine entsprechende Gesetzgebung zum Schutz von „Unikaten ohne die Zuhilfenahme der Künstlichen Intelligenz“ wird die Manipulation, der Betrug und die falsche Darstellung - nicht nur in der Fotografie - gang und gäbe sein. Nichts gegen KI generierte Werke, aber sie müssen als solche gekennzeichnet sein. Missbrauch ist zu bestrafen.
Das Panorama zeigt die Marina-Bay in Singapur. Dieses Bild wurde nicht durch die KI verfäöscht, aber zugegebenermaßen doch manipuliert unter der Zuhilfenahme von Filtern. Am Computer wurde nur mehr eine Optimierung der Belichtung, des Kontrastes und die Schärfung vorgenommen.
I'LL STOP PHOTOGRAPHING NOW!!! This has actually been on my mind a lot lately. The reason? The artificial intelligence! With their help, anyone who is lucky enough to find the shutter button on the camera can now take great photos. He doesn't understand anything about image composition or the principles of photography - but he is very good at the computer. Why do you need to learn classic photography - AI does everything anyway? He snaps some bad photo, sits behind the screen at home and tells the AI what he wants... and an unsightly snapshot turns into a very good photo, which he then posts on the Internet as his masterpiece. But not at all! Actually, he doesn't need a camera at all! He tells the AI what he wants and he has a beautiful picture that he would never have been able to create himself. And now I'm wondering - why did I spend decades learning how to create and expose a good picture? Why do I stay where I am for hours, waiting for the right light, the right moment? Do the AI at home! She creates a sunset that never existed or puts an animal in the right pose. It conjures up the northern lights over the sand dunes of the Sahara and a geyser on the highest peak in the Alps. You think people don't fall for it? You would think so, but I guarantee that 80% of viewers will fall for it.
That's why appropriate legislation is so important, otherwise the door is open to fraud. The European Union has already reacted and issued “The new EU regulation on artificial intelligence”. Among other things, works created with the help of AI must be labeled as such. But unfortunately there is a catch - namely the regulation itself. It must be implemented into the national law of the respective member states. A certain period of time is granted for this. How this is done is largely up to each state. Most members comply with their obligations, but some consciously or unconsciously interpret certain parts of the regulation incorrectly or differently and implement them as they or certain lobbyists want. That's why a lot of things are watered down again. There are a lot of things going wrong here, as long as there are no “real EU laws”. I.e. - the European Council discusses a legislative proposal submitted by the member states. After the decision, he instructs the European Commission to draw up a legal text and then present it to the European Council and the EU Parliament. Both must then agree to the text and make a corresponding decision. The adopted legal text is now going back to the Commission with the task of translating it into all EU languages, promulgating it and sending it to the member states. This is then an EU law (not a regulation) whose compliance the Commission has to monitor. There are then clear guidelines, no misinterpretation and no wrong opinions. But because that is not the case, one has to fear that this regulation will also be distorted by some and deviations will be the order of the day.
It is precisely for this reason that many photographers who have pursued their hobby or profession for years will be frustrated when they look at images that they could not have created themselves - not because they lack the skills - but because they did not have the appropriate opportunities. Without appropriate legislation to protect “unique items without the aid of artificial intelligence,” manipulation, fraud and misrepresentation will become commonplace - not just in photography. Nothing against AI-generated works, but they must be labeled as such. Abuse must be punished.
The panorama shows Marina Bay in Singapore. This image was not falsified by the AI, but admittedly was manipulated using filters. All that was done on the computer was to optimize the exposure, contrast and sharpening.
Marina Bay - Singapur
marina bay singapore