Der Miesenbach ist ein, nur bei Einheimischen bekannter Wildbach, der aus den Höhen des Höllengebirges zu Tale rauscht und an dessen Ende einst eine Mühle stand, die jedoch ihre Tätigkeit schon seit Langem verloren hat und als solche kaum mehr erkennbar ist. Auf der kleinen Brücke, die sich in einem Bogen über den Wasserlauf spannt, läuft der Soleweg in einer Länge von ca. 21 Kilometern von Ebensee nach Hallsatt (oder umgekehrt). Ich bin diesen Weg mit meiner Hündin July schon oft gegangen. Der Soleweg muss nicht in Einem bewältigt werden, man kann ihn in mehreren Etappen erkunden. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es etliche und mancherorts bietet sich auch eine Abendunterhaltung an. Der Weg ist leicht zu gehen und für Kinder sehr gut geeignet. Die Szenerie ist vielfältig und abwechslungsreich - Fotomotive bieten sich zuhauf an - eine Empfehlung von mir an wandernde Naturliebhaber, die ihren Urlaub gerne im Salzkammergut verbringen möchten. Eine Episode die zum Schmunzeln anregt muss ich unbedingt erzählen. Das letzte Stück des Soleweges zwischen Steeg und Hallstatt ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Pfad soll angeblich renoviert werden. Ein Anruf bei der Gemeinde Bad Goisern erbrachte keine Klarheit darüber, wann diese Etappe wieder begehbar sein wird. Niemand wusste Bescheid, man verwies mich an die Gemeinde Hallstatt. Dort konnte man mich auch nicht aufklären und verwies mich wiederum an die Salinenverwaltung. Eine nette Dame der Salinenverwaltung in Ebensee teilte mir mit, dass geplant sei, den letzten (bzw. ersten) Streckenabschnitt zwischen Steeg und Hallstatt im Jahre 2049 fertig zu stellen und für die Öffentlichkeit freizugeben. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und bemerkte mit sarkastischem Unterton: „Seid ihr sicher, dass ihr es bis dahin schaffen werdet?“ Also, wer beabsichtigt den Soleweg zu erwandern, sei gewarnt! Der schönste und interessanteste Abschnitt, der über hohe Brücken und entlang von senkrechten Felswänden, am Ufer des malerischen Hallstättersees führt, ist unpassierbar und ihr müsst laaaaange vor der Absperrung warten, bis ihr nach Hallstatt weiterwandern könnt. Eine großartige Alternative bietet sich allerdings dem Wanderer! Er kann mit dem Zug von Steeg nach Hallstadt fahren. Der Bahnhof liegt allerdings am gegenüberliegenden Ufer des Ortes. Ein Schiff bringt ihn dann über den See zum Weltkulturerbe.
Zurück zu meinem Bild. Das Aufnahmegerät war eine APS-C Kamera mit elektronischem Sucher. Gerade dieser Sucher bietet bei solchen Motiven einen immensen Vorteil. Zuerst habe ich einen ND-Filter der Stärke 3.0 1000x vorgesetzt. Die Belichtungszeit um die 30 Sekunden brachte jedoch einen total verwaschenen Flusslauf ins Bild. Durch den elektronischen Sucher zeigte sich mir ein helles Sucherbild, das Ergebnis war leicht zu kontrollieren. Mit dem Spiegelreflexsucher aber, war das Sucherbild dermaßen dunkel, dass ich kaum mehr Konturen wahrnahm. Also ... der ND-Filter brachte nicht das gewünschte Ergebnis. So probierte ich eine Belichtungsreihe mit 5, 3, 2 und 1 Sekunde(n). Das beste Ergebnis brachte die Belichtung von 2 Sekunden bei Blende 11 und einer Brennweite von 18 mm (~27 mm VF). Das „Fließende“ des Wassers war gut erkennbar - weich und trotzdem dynamisch. Blende 11 und 18 mm Brennweite reichten aus, um - mit Ausnahme des Baches - von vorne bis hinten alles scharf zu bekommen.  Bereits im Winter suchte ich mir diesen Standplatz. Das Motiv war allerdings nicht sonderlich fotogen: kein Laub auf den Bäumen, aber auch kein Schnee - wenig Wasser, eher mehr Rinnsal als ein Wildbach. So beschloss ich im Mai wiederzukommen, das Motiv lag ja quasi vor der Haustür. Jetzt passte alles!! Das frische, saftige Grün des Laubes, das tosende Wildwasser aufgrund der Schneeschmelze in den Gipfelregionen, die steinerne Brücke - ja die ganze Stimmung! Nach der Brücke sind es nur noch ein paar hundert Meter - dann verliert sich der Miesenbach in der Traun.
The Miesenbach is a torrent only known to locals, which rushes down from the heights of the Höllengebirge mountains and at the end of which there once stood a mill, which has long lost its activity and is hardly recognizable as such. On the small bridge, which spans the watercourse in an arc, the Soleweg runs about 21 kilometers from Ebensee to Hallsatt (or vice versa). I have often walked this path with my dog July. The Soleweg does not have to be mastered in one go, it can be explored in several stages. There are a number of places to stay and in some places there is also evening entertainment. The path is easy to walk and very suitable for children. The scenery is diverse and varied - there are plenty of photo opportunities - I recommend it to hiking nature lovers who would like to spend their holidays in the Salzkammergut. I definitely have to tell an episode that makes you smile. The last part of the Soleweg between Steeg and Hallstatt is closed for safety reasons. The path is said to be renovated. A call to the municipality of Bad Goisern did not provide any clarity as to when this stage would be accessible again. Nobody knew, I was referred to the Hallstatt community. They couldn't enlighten me there either and referred me to the salt works administration. A nice lady from the saltworks administration in Ebensee informed me that the plan was to complete the last (or first) section between Steeg and Hallstatt in 2049 and open it to the public. I couldn't help but smile and remarked with a sarcastic undertone: "Are you sure you'll make it by then?" So, if you intend to hike the Soleweg, be warned! The most beautiful and interesting section, which leads over high bridges and along vertical rock walls on the shore of the picturesque Lake Hallstatt, is impassable and you have to wait a long time before the barrier until you can continue hiking to Hallstatt. However, hikers have a great alternative! He can take the train from Steeg to Hallstadt. However, the train station is on the opposite bank of town. A ship then takes him across the lake to the World Heritage Site.
Back to my picture. The recording device was an APS-C camera with an electronic viewfinder. This viewfinder in particular offers an immense advantage for such motifs. First I put on a 3.0 1000x ND filter. However, the exposure time of around 30 seconds brought a completely washed-out river into the picture. The electronic viewfinder showed me a bright viewfinder image, the result was easy to check. With the SLR viewfinder, however, the viewfinder image was so dark that I could hardly see any contours. So... the ND filter didn't bring the desired result. So I tried an exposure series with 5, 3, 2 and 1 second(s). The best result was an exposure of 2 seconds at aperture 11 and a focal length of 18 mm (~27 mm VF). The "flowing" of the water was clearly recognizable - soft and yet dynamic. Aperture 11 and 18 mm focal length were enough to get everything in focus from front to back - with the exception of the creek. Already in winter I was looking for this stand. However, the subject was not particularly photogenic: no leaves on the trees, but also no snow - little water, more like a trickle than a torrent. So I decided to come back in May, the motif was practically on the doorstep. Everything was fine now!! The fresh, lush green of the foliage, the roaring white water due to the snowmelt in the summit regions, the stone bridge - yes, the whole atmosphere! After the bridge it is only a few hundred meters - then the Miesenbach loses itself in the Traun.
Wildbach Miesenbach bei Ebensee
torrent miesenbach at ebensee